Im Selztal

„Sag niemals Selzbach …“ hatte mich der Hinweis gerade noch rechtzeitig vor dem Start der Tour erreicht. Auf einer Radreise von ca. 80 km hat man ja eigentlich auch kaum Zeit zum Schwätzen. Am Gänsebrunnen in Bechtolsheim wäre es aber dann doch beinahe passiert. Woher ich komme fragt die ältere Dame. Ich antworte aus Kirchheimbolanden, was ihr bereits nichts mehr zu sagen scheint ca. 20 km entfernt. Ich versuche es mit „ich fahre die Selz herunter“. Glück gehabt! Wer will schon gerne geteert und gefedert aus einem Dorf an einem Bach (größer ist sie nun mal nicht) namens Selz gejagt werden.

Etwas später nach bereits 40 km in Niederolm im Ersatzcafé‘ (das Lille Hus Nolm hat heute geschlossen) ist es viel ungefährlicher und auch ungleich angenehmer. Das Gespräch dreht sich ausschließlich um Cappuccino und den leckeren Bienenstich im Café‘ Sieben 😉

Am Ortsausgang wartet noch eine alte Freundin auf mich. Es ist die einzige blonde Marie aus der Sammlung. Lange her, dass ich Sie zum ersten mal ab-gelichtet habe und man kann es nicht verhehlen, sie ist in die Jahre gekommen 😉

Von hier geht alles recht schnell und bald habe ich den Endpunkt der Reise im Ingelheimer Hafen erreicht. Die Fähre Michael bringt mich über den Fluss. Von hier habe ich noch 15 Minuten zum genialen Bus 265, der seit einiger Zeit Eltville mit Idstein verbindet. Zu knapp! Also fahre ich mit Ruhe und ziehe in Eltville auch noch einen Café‘ bevor es zum Bahnhof geht.

Ein Vogelschwarm, der sich wie ein einziges Wesen bewegt und scheinbar gemeinsam eine Krähe verjagt, kostet mich meine ganze Aufmerksamkeit, sodass ich dann doch, mit der RB10 über Wiesbaden fahren muss, um nicht eine ganze Stunde bis zur nächsten 265 warten zu müssen 😉

Der Selztal-Radweg verläuft abseits von größeren Straßen, über ca. 69 km stetig bergab. In Ortskernen befindet man sich aber dennoch oft auf befahrenen Straßen, was sicher in den größeren Orten wie Kirchheimbolanden, Alzey, Niederolm und Ingelheim bedacht werden sollte, wenn man mit Kindern unterwegs ist.

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